Die Ausbildung zum Priester ist ein Projekt der Selbstformung. Wer Priester werden will, muss sich selbst sehen lernen, so wie er ist. Er muss aber auch die anderen sehen lernen, so wie sie sind. Und er muss sich selbst annehmen und zur Reifung führen; und schließlich die anderen annehmen und zur Reifung begleiten.
Dazu passt ganz gut die Bezeichnung „Seminarist“ für jemanden, der sich auf diesen Weg macht. „Seminarist“ kommt vom lateinischen Wort für „Samenkorn“. Gott hat ja in diesen Menschen das Samenkorn der Berufung zum Priester ausgestreut. Dieser Same soll keimen, wachsen und sich entfalten.